MOTIVATIONSSCHREIBEN

Sie haben sich gut auf Ihren Traumjob vorbereitet und Ihr Bewerbungsschreiben und Ihr Lebenslauf sind fertig. Besonders das Motivationsschreiben soll Interesse für Ihre Person wecken. Dieses Motivationsschreiben ist ein eigenständiges Schriftstück und hat die Aufgabe, neben dem sachlichen Lebenslauf einen guten und persönlichen ersten Eindruck von Ihnen zu vermittelt. Ausnahme: Bei der Bewerbung für ein Praktikum oder Studium formulieren Sie Ihre Motivation für die Stelle gleich im Anschreiben. Sehen Sie nun infolge, wie Sie Ihr Motivationsschreiben planen, gestalten und was dieses wichtige Schriftstück in jedem Fall beinhalten muss, um zu überzeugen!

Motivationsschreiben planen

Bevor Sie sich hinsetzen und das Motivationsschreiben beginnen, sollten Sie sich einige Fragen stellen und Notizen machen – ob als Liste, als Mindmap, als Tabelle, bleibt Ihnen überlassen, denn diese Notizen sind nur für Sie.

Was zeichnet Sie aus?

Sammeln Sie zunächst einmal alles, was Sie über sich wissen: Was sind Ihre Vorzüge, was sind Ihre Schwächen? Was ist an Ihnen anders als bei anderen, was ist bei Ihnen genauso wie bei allen anderen? Was tun Sie gerne, was mögen Sie nicht?Beachten Sie hierbei, dass Sie vielleicht gerade die Dinge auszeichnen, die für Sie nicht besonders sind, weil sie Ihnen so selbstverständlich leicht fallen. Es ist nicht wichtig, den Stärken anderer Personen nachzueifern, sondern Ihr eigenes Potenzial zu erkennen. Sehen Sie sich nun Ihre Notizen an und versuchen Sie, diese zu ordnen. Sie können zum Beispiel eine Tabelle mit je einer Spalte für Stärken und Schwächen erstellen und diese einander wertfrei gegenüberstellen. Vielleicht merken Sie, dass Sie tendenziell unpünktlich, aber dafür kreativ sind. Dann sind Sie vielleicht ein schöpferischer Freigeist. Oder Sie können Ihre Notizen thematisch gliedern. Vielleicht lieben Sie Sport, merken aber, dass Ihnen Mannschaftssportarten viel mehr Spaß machen als Einzelsportarten? Dann sind Sie vielleicht ein sportbegeisterter Team-Player. Sie können auch zusätzlich in Ihrem Umfeld um ehrliches Feedback bitten.

Welche Karriereziele steuern Sie auf lange Sicht an?

Abgesehen vom Motivationsschreiben ist es für Ihre Bewerbung spätestens beim Vorstellungsgespräch wichtig, dass Ihnen Ihre Karriereziele bewusst sind. Zu den Karrierezielen zählen natürlich einerseits der berufliche Aufstieg, aber auch Ihre persönliche Entwicklung sowie die fachliche Weiterbildung und auch ein besseres Zeitmanagement. Wichtig ist, dass Sie hier bedenken, dass Ihre Karriere Teil Ihres Lebens ist, also betreffen Ihre Karriereziele auch die Work-Life-Balance.

Karriereziele herausfinden

Notieren Sie sachlich und ehrlich, wo Sie sich karrieremäßig derzeit befinden. Dazu können Sie Ihren Lebenslauf zur Hand nehmen. Was machen Sie und wofür sind Sie zuständig? Wie fühlen Sie sich dabei, was macht Spaß, wo hätten Sie noch Kapazitäten? Welche Bereiche überfordern oder überlasten Sie? Sehen Sie sich Ihre Analyse an und fragen Sie sich, was Sie am liebsten ändern würden. Danach beschreiben Sie Ihren Idealzustand mit Ihren Erwartungen an sich selbst, Ihren Job und Ihren Arbeitgeber. Das sind Ihre langfristigen Karriereziele.

Karriere planen

Überlegen Sie nun, was Sie verändern müssen, um Ihren Zielen Schritt für Schritt näher zu kommen. Je genauer Ihre Ziele formuliert sind, desto besser können Sie Maßnahmen setzen. Umfangreichere Ziele können Sie in Zwischenziele gliedern, um Ihr Ziel leichter erreichen zu können, da kleine Schritte leichter planbar und umzusetzen sind.

Warum möchten Sie im Unternehmen arbeiten?

Sehen Sie sich das Unternehmen an, an das Sie Ihre Bewerbung senden, und auch dessen Social-Media-Seiten, wie etwa den Facebook Auftritt. Überlegen Sie zunächst, wie die ausgeschriebene Stelle in Ihr langfristiges Karriereziel passt. Welche Ihrer Ziele würden Sie bereits durch den neuen Job erreichen. Zu welchen anderen Zielen kann dieser Job führen? Überlegen Sie dann, wie das Unternehmen zu Ihnen passt. Welche Stärken können Sie einbringen? Passt der sportbegeisterte Teamplayer gut ins Unternehmen? Reflektieren Sie auch über Ihre Schwächen. Passt das Unternehmen gut zum kreativen Freigeist? Welche Maßnahmen können Sie setzen, um dennoch pünktlich zu sein?

Anforderungen recherchieren

Lesen Sie die Stellenanforderungen noch einmal genau durch und machen Sie sich Notizen. Welche Ihrer Fähigkeiten, Ausbildungen und Erfahrungen passen zu welcher Anforderung? Fallen Ihnen Situationen ein, die Sie als Beispiel anführen können? Wie hat Ihnen das Erfüllen dieser Aufgaben gefallen? Können Sie bereits Erfolge nachweisen? Welche erforderlichen Qualifikationen erfüllen Sie konkret? Diese Notizen brauchen Sie für den Hauptteil Ihres Motivationsschreibens.

Motivationsschreiben verfassen

Im Motivationsschreiben geht es, im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben, vordergründig um Ihre Motivation für das Unternehmen zu arbeiten und die ausgeschriebene Stelle zu bekommen. Das heißt, Sie schreiben hier vor allem, warum das Unternehmen für Sie interessant ist. Wenn Sie dies geschickt mit Ihren Stärken und Zielen abgleichen, werden Sie für das Unternehmen interessant sein. Viel mehr sogar, als wenn Sie versuchen, sich ans Unternehmen anzupassen. Mit einem individuellen und klar formulierten Schreiben können Sie sich von der Masse abheben. Verzichten Sie auf Standardformulierungen, sondern formulieren Sie in eigenen Worten.

Formales

Das Motivationsschreiben wird in Briefform und als Fließtext verfasst. Wie auch beim Bewerbungsschreiben brauchen Sie daher das Datum, die Adressen von Absender und Empfänger, eine persönliche Anrede sowie am Ende des Schreibens Ihre Unterschrift. In einer Betreffzeile formulieren Sie kurz, worum es in diesem Schreiben geht und dass es sich um ein Motivationsschreiben handelt. Das Motivationsschreiben für Ihren Traumjob soll maximal eine Seite im A4-Format umfassen. Wählen Sie dieselbe Formatierung, wie in Ihrem Lebenslauf, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Wenn Sie Ihre Bewerbung auf elektronischem Weg verschicken, sollten Sie diese im PDF-Format abspeichern, damit die Formatierung beibehalten bleibt.

Aufbau

In einer knappen Einleitung von maximal zwei Sätzen schreiben Sie, wieso Sie sich für diesen Job bewerben und wie Sie die Stelle gefunden haben. Erst im Hauptteil schreiben Sie über sich und Ihre Fähigkeiten. Da die Einleitung zuerst gelesen wird, sollte sie besonders gut verfasst sein. Im Hauptteil schreiben Sie anhand Ihrer Recherchen in drei bis vier Absätzen, was Sie zum Unternehmen beitragen können, indem Sie durch Beispiele illustrieren, wie Sie die Jobanforderungen in anderen Situationen bereits gemeistert haben. Dazu ordnen Sie die Punkte nach Wichtigkeit. Das Motivationsschreiben ist eine Ergänzung zum Lebenslauf und soll daher die Informationen nicht wiederholen, sondern Ihre Eignung für die gewünschte Position illustrieren. Dafür lassen Sie Ihre Stärken, Ihre Erfahrungen und Ihre Informationen über das Unternehmen geschickt einfließen, sodass deutlich wird, wieso Sie der ideale Kandidat für diese Stelle sind. Seien Sie dabei ehrlich und tragen Sie nicht zu dick auf. Sie haben hier die Möglichkeit, sich kreativ und persönlich zu zeigen. Mit einem Schlusssatz, in dem Sie ausdrücken, dass Sie sich auf das persönliche Bewerbungsgespräch freuen, runden Sie Ihr Motivationsschreiben ab. Dieses Vorstellungsgespräch ist schließlich das Ziel Ihrer Bewerbung.

Korrektur

Selbst den Besten unter uns passieren Fehler. Ihr Motivationsschreiben muss allerdings fehlerfrei sein. Lassen Sie Ihr Motivationsschreiben daher unbedingt Korrektur lesen, bevor Sie es versenden. Zur Sicherheit sollten Sie sich die fertige Bewerbung zunächst selbst als E-Mail zusenden, um auch hierbei Unachtsamkeitsfehler zu vermeiden. Ihre Bewerbung soll fehlerfrei, einladend und übersichtlich sein und Ihrer Persönlichkeit entsprechen. Viel Erfolg bei der Jobsuche!

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Veröffentlicht: 15. August 2021Kategorie: Recruiting6,1 min Lesezeit

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